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14.-16.09.2010 - Frankfurt
ECM SUMMIT 2010

ECM SUMMIT 2010

Mehrfachnutzung von Web Content - S. Patrick Eheim erläutert die Anforderungen

Die internationale Expansion eines Unternehmens basiert auf erfolgreichen Produkten bzw. Dienstleistungen. Der Erfolg im Markt zieht Herausforderungen für die Organisation nach sich, und diese zeigen sich natürlich auch in den Onlineauftritten bzw. den dahinter liegenden Strukturen einer Unternehmung.

Der Beitrag „Mehrfachnutzung von Web Content - Produktion, Koordination und Kontrolle einer internationalen Site-Familie“ gibt einen Überblick über ad hoc gewachsene Strukturen im eBusiness eines Finanzdienstleisters, deren Optimierung, und die erreichten Verbesserungen im Lauf eines dreijährigen Reorganisationsprojektes. Hauptziel war die einheitliche Online-Präsentation der Marke in allen Ländern, angepasst an die jeweilige Marktstellung und lokale Gegebenheiten. Im Fokus stand die Versorgung aller Kunden mit Informationen zu Produkten und Leistungen der Gesellschaft - zeitnah und in gleich bleibender Qualität. Vertriebsaktivitäten und damit weiteres profitables Wachstum sollten, angepasst auf den jeweiligen Markt, optimal durch den Internet-Kanal unterstützt werden. Daneben galt es, in den Online-Bereichen vorhandene Synergien zu heben und Redaktionsprozesse transparent, effizient und revisionssicher zu gestaltet.

Fragen an S. Patrick Eheim

1) Hr Eheim, als ehemaliger Verantwortliche eines Projektes im Multi-Milionen-Klicks-Bereich werden Sie auf den Contentmanager.days ein Referat zu Ihren Erfahrungen halten. Mit welchen Schlagworten lässt sich Ihr Vortrag belegen?

1) Internationales Web Content Management; 2) Dezentrale Flexibilität und (!) Zentralisierung; 3) Change- und Prozessmanagement; 4) Optimierung der Online-Redaktion

2) Wo lagen die wesentlichen Anforderungen an das Content-Management eines solchen Projektes?

Die heterogene Basis in den einzelnen Landesgesellschaften bildete die größte Herausforderung. Standorte mit reiner B2B-Ausrichtung und oft nur einem Teilzeit-Redakteur und wenigen HTML-Seiten und Landesgesellschaften mit großen B2C-Bereichen, hunderten von Webseiten, eigenem WCMS und etlichen Redakteuren mussten adäquat einbezogen werden. Hinzu kamen acht Sprachen, verschiedene rechtliche Anforderungen und Einschränkungen, die Anbindung externer Partner, sowie Budgetrestriktionen.

3) Das Thema "Mehrsprachigkeit" war ein wichtiges Thema in Ihrem Projekt. Wie wurden Inhalte in verschiedenen Sprachen organisiert?

Generell wurde zunächst überprüft, welche Sites wirklich mehrsprachig vorliegen müssen. Oberstes Ziel dabei war die Kundenzufriedenheit, potentielle Prestigeprojekte wurden aber einer genauen finanziellen Prüfung unterzogen. Die heute mehrsprachig existierenden Sites werden über ein in das WCMS integriertes Workflowsystem unterstützt. Die Übersetzung von Inhalten wird i.d.R. durch langjährige externe Partner vorgenommen. Intern erfolgt eine Qualitätssicherung, der Freigabeprozess durchläuft dabei das Produktmanagement und den eBusiness-Bereich. Erstellte Content-Module werden über das WCMS auch anderen Landesgesellschaften zur Verfügung gestellt – nebst Grafiken und Bildwelten.

4) Neben den technisch-konzeptionellen Besonderheiten des Projektes sehen Sie auch die weichen Projektanforderungen wie effiziente Team-Kommunikation etc als wichtige Herausforderungen. Welche Ratschläge können Sie hier anderen Projektleiter mit auf den Weg geben?

Wenn man mit so unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert wird, potentielle Synergien heben will, Veränderungen der Organisation unausweichlich sind, ist Vertrauen zwischen den Akteuren zwingend. Dies lässt sich, was sich auf zum Teil schmerzlich gewonnene Erfahrung stützt, nur schwer per Mail oder Telefon aufbauen und erhalten. In der zweiten Phase des Projektes wurden daher regelmäßige eBusiness Workshops und Präsenztrainings für das WCMS etabliert. Der Erfolg: ein international besetztes, zentrales Team in Deutschland unterstützt partnerschaftlich die Kollegen in Europa - und inzwischen auch in Teilen Asiens. Dabei blieb die Zahl der zentralen Mitarbeiter gleich, der Service wurde zugleich aber verbessert. Die Menge der so unterstützten Websites ist skalierbar und stieg von 5 auf über 40 an.

5) Sie werden nun zum Jahresende Ihren Job verändern. Welches Fazit ziehen Sie aus Ihrer fünfjährigen Tätigkeit als CM-Verantwortlicher?

Am beeindruckendsten war die Zusammenarbeit mit Kollegen aus ganz Europa. Trotz des allgemeinen Vertrauens in das technisch Machbare und die Fortschritte der WCM-Systeme: wiederholt zeigte sich, dass der „Teufel“ in Prozessen und zwischenmenschlichen Beziehungen liegt. Was gemeinhin als „Change Management“ bezeichnet wird, war mithin der Schlüssel zum Erfolg. Dies bewahrheitete sich auch in zahllosen Projekten im Vertrieb und Customer Relationship Management. Die Faszination an diesem Brennpunkt führte auch zur Entscheidung für die neue Aufgabe im Bereich der strategischen Unternehmensberatung - ab Januar 2007 bei Management Partner.

Vielen Dank für Ihre Antworten.

S. Patrick Eheim, (ehemals) DWS Investments

Expertenprofil

Patrick Eheim machte sich nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Hohenheim (D) und Bern (CH) zunächst selbstständig. Nach dem Verkauf des Unternehmens war er als Prinicipal Consultant für die Sparte CRM/eBusiness bei PricewaterhouseCoopers tätig. 2001 wechselte er zur Deutschen Bank Gruppe, wo er zunächst den Bereich DWS eBusiness Europe verantwortete. Seit 2004 leitet Herr Eheim für DWS / Deutsche Asset Management den Bereich Client Solutions / CRM für die Distribution in Europa und Asien. Zu seinen Aufgaben gehört die zentrale Projektsteuerung und –leitung, das Prozeßmanagement und die Führung der Six Sigma Initiative.

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